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Bayerische Meisterschaften Mittel-OL

Kartenausschnitt von der Bayerischen Meisterschaft Mittel-OL

Kartenausschnitt von der Bayerischen Meisterschaft Mittel-OL

Regensburger Männer-Titelträume zerbersten im Landshuter Gehölz

Hitze, Unterbewuchs und strenge Hygieneauflagen prägten die Bayerische Meisterschaft über die Mitteldistanz. Fast 200 TeilnehmerInnen aus ganz Bayern hatte der Wettkampf beim OLV Landshut angelockt. Während bei den Damen Sophie Kraus (OLG Regensburg) siegte, gab es auf der Männerbahn eine Überraschung.

Tihomir Despetovic (OC München) stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen, das pandemiebedingt allerdings gar nicht vorhanden war. Ihm gelang die Überraschung, alle rund ein Jahrzehnt jüngeren Regensburger Konkurrenten zu schlagen. Despetovic hat zwar noch nie einen Bayerncup-Lauf gewonnen, sich in den vergangenen Jahren aber kontinuierlich gesteigert. Im letzten Herbst hatte er auf der Langdistanz in Selb Silber geholt.

Bei den Zwischenzeiten zeichnete sich ab, dass der Münchner stabil auf dem zweiten Rang lag, klar vor Lukas Janischowsky (OLG Regensburg), der den dritten Platz bis ins Ziel gegen Korbinian Lehner (ebenfalls Regensburg) verteidigen konnte. In Führung: Top-Favorit Philipp Schwarck. Doch dem jungen Regensburger wurden die letzten Posten vor dem Ziel in Dornensträuchern, hohem Gras und Dickichten zum Verhängnis, sodass er am Ende 13 Sekunden auf Despetovic verloren hatte.

Bemerkenswert: In der H35 waren Andreas Enborg und Ronny Natho (beide OC München) auf der gleichen Bahn so schnell, dass sie in der Elite auf die Ränge 3 und 4 gelaufen wären. Den virtuellen Vergleich OC München-OLG Regensburg gewannen also völlig überraschend die Münchner Oldies.

Der Name des Laufgeländes - „Kampfrain“ - war Programm in der Nachmittagshitze. Während die Mitteldistanz oft jene Athleten bevorzugt, die sich bei hohem Tempo schnell an Geländestrukturen orientieren können, setzten die Meisterschaftsbahnen in einem dicht bewachsenen Gelände ihre Herausforderungen vor allem in Dickicht- und Bewuchsstrukturen. Das bedeutet: Für einen guten Lauf brauchte man Physis, Hitzebeständigkeit und manchmal auch etwas Glück.

Bei den Damen ließen die Regensburger Youngster hingegen nichts anbrennen: Sophie Kraus lief vor der erstmals in der Elite gestarteten Jasmin Hertel und Isabel Seeger zu einem Dreifachsieg. Ein konstanter und schneller Lauf führte sie zum Titel. Auch hier zeigt die Auswertung der Zwischenzeiten, dass einzelne Dickichtposten das Klassement durcheinanderwirbelten: Isabel Seeger hatte bis Posten 6 souverän geführt, bevor sie dort fast sechs Minuten verlor. Auch die Landshuterin Britta Meißner hatte vor einem Fehler genau dort noch in den Medaillenrängen gelegen. Am Ende konnte Sophie Kraus ihren Vorjahrestitel über die Mitteldistanz klar verteidigen.

 

Text: MR