OL Regional: Bezirksmeisterschaften Ober- und Mittelfranken bei Bamberg
Schneisen, Gräben und hohes Tempo: „Fränkische“ Meisterschaften in der Bamberger Kunigundenruh
Regen und kalter Wind versprachen für die ober- und mittelfränkischen Meisterschaften eine echte November-Schlammschlacht in der „Kunigundenruh West“. Die Laufkarte, von Heinz Peter Simon und Roger Helling (MTV Bamberg) auf den neuesten Stand gebracht, präsentierte sich immerhin wesentlich „weißer“ als früher. Zwar waren weiterhin Teile des Walds schwer belaufbar. In vielen Passagen hieß es aber: Höchste Konzentration bei hohem Tempo, vielen Schneisen und Gräben.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren liefen auch die Mittelfranken wieder Meisterschaften aus, nicht zuletzt, weil mit dem TV Altdorf ein neuer OL-Verein rasant herangewachsen ist. Mit Uta Geißler stellte der TVA auch die schnellste Frau des Tages. Sie lief die Bestzeit vor der immer stärker werdenden Josephine Streichert (MTV Bamberg), die sich den Titel der oberfränkischen Meisterin in D19 erlief. Drittschnellste auf der langen Damenbahn wurde Johanna Knauer (TV Coburg-Neuses).
Als 1990 in Bamberg ein Bundesranglistenlauf auf der damals neuen Kurzstrecke ausgelaufen wurde, zitierte das OL-Inform (Titel: „Keine Ruhe für Kunigunde“) den Spitzenläufer Heinz-Helge Fach: „Durch einen Vielposten-OL oder durch Erhöhung des Tempos“ könne man den OL in deutschen Wäldern schwieriger gestalten. Genau das gelang den Organisatoren mit viel Aufwand, denn sie setzten wirklich viele Posten in den Wald. Resultat: Ständige Richtungswechsel und neue Orientierungsaufgaben forderten die Starter heraus, machten sie – so der Eindruck bei der Siegerehrung durch die Bezirksfachwarte Andre Böhme und Michael Fiedler – aber auch glücklich.
Bei den Herren legte der französische Gaststarter Julien Girard die schnellste Zeit in den Wald, knapp vor Benjamin Stadter, der mit einer starken Leistung seinen Neuseser Vereinskollegen Daniel Cionoiu in Schach hielt. Aufregend war der Kampf um den Sieg auch auf den kürzeren Bahnen: In H -12 fighteten Simon Schorr und Arthur Busch (beide TV Coburg-Neuses) um den Sieg – Gold und Silber trennten nach 20 Minuten Laufzeit dann gerade einmal 15 Sekunden. Die schon auf Bundesebene erfolgreiche Marie Geißler (TV Altdorf, D-12) brauchte nicht einmal eine Minute mehr.
Während des Laufs brach sich die Sonne ihre Bahn durch die Wolken und belohnte die rund 70 Starterinnen und Starter – die für nordbayerische Verhältnisse höchste (regionale) Teilnehmerzahl seit längerer Zeit war indes auch eine Belohnung für das fortwährende Engagement der MTV-Recken Heinz Peter Simon und Roger Helling.