Deutsche Ski-OL-Meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen
Nur wenig bayerische Teilnehmer bei den Mitteldistanz-Titelkämpfen in Kaltenbrunn am Start.
Erstmals seit zehn Jahren fanden wieder einmal Deutsche Meisterschaften im Ski-Orientierungslauf in Bayern statt. Die Meisterschaften und Bestenkämpfe über die Mitteldistanz, sowie ein weiterer Bundesranglistenlauf über die Mitteldistanz wurden rund um die Biathlonanlage Kaltenbrunn bei Garmisch-Partenkirchen ausgetragen. Als Fern-Ausrichter fungierte der MTV Bamberg, die Wettkampfleitung hatte der erfolgreiche und erfahrene Ski-OL-Nationalläufer Bernd Kohlschmidt (Dresden) übernommen. Das kleine Organisationsteam sorgte an beiden Tagen für bestens organisierte Wettkämpfe, auch die Schneelage im Wettkampfgelände war ausreichend und garantierte faire Rennen.
Die Teilnahme der bayerischen Orientierungsläufer ließ leider sehr zu wünschen übrig. Lediglich sechs bayerische Läufer gingen bei den Wettkämpfen an den Start. Der MTV Bamberg und der OLV Landshut waren mit je zwei Startern vertreten, der TV 1894 Coburg-Neuses und der Skiclub Lauf mit je einem Teilnehmer. Doch insbesondere die bayerischen OL-Großvereine wurden bei der Veranstaltung vermisst.
Am Samstag zur Meisterschaft verwöhnte Sonne die rund 130 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und Tschechien. Die Temperaturen kletterten fast auf zweistellige Werte und sorgten für etwas stumpfe Schneebedingungen. Doch die Schwierigkeit lag auch im orientierungstechnischen Bereich. Die Bahnleger hatten knifflige Postenverbindungen im weit verzweigten Loipennetz gelegt, die gute Vorplanung der Routen erforderten.
Als einziger bayerischer Meisterschaftsteilnehmer konnte Ralph Körner (OLV Landshut) erwartungsgemäß nicht ins Geschehen an der Spitze eingreifen, belegte aber den achten Platz in der Herrenklasse. Bei den Bestenkämpfen der Senioren schaffte Jana Ropertz (OLV Landshut) in D 45 den Sprung auf Rang zwei, in H 45 liefen Roger Helling (MTV Bamberg) und Jürgen Schubert (TV 1894 Coburg-Neuses ) auf die Plätze vier und zehn. Bei den Senioren H 55 liefen Reinhard Wieland (Skiclub Lauf) und Michael Schalle (MTV Bamberg) als Zweiter und Dritter aufs Podium.
In der Nacht zum Sonntag hatte es dann noch einmal zu Schneien begonnen, was der vergleichsweise dünnen Schneeauflage recht gut tat und zusammen mit intensiver Loipenpräparierung für beste Streckenbedingungen sorgte. Auch zu Beginn des Mitteldistanz-Bundesranglistenlaufes hielt der Schneefall noch an, doch im Laufe des Wettkampfes hörten die Niederschläge auf, so dass die Läufer zwar kühle, aber trockene Bedingungen vorfanden. Einmal mehr wurden auch hohe Ansprüche an das Orientierungsvermögen gestellt, besonders musste man aufpassen, keinen Posten zu vergessen.
Die wenigen bayerischen Teilnehmer schlugen sich abermals achtbar. In der Herrenelite kam Ralph Körner erneut auf den achten Platz, in D 45 kam Jana Ropertz sogar als beste Deutsche ins Ziel. In H 45 konnten sich Roger Helling auf Rang drei und Jürgen Schubert auf Platz sieben verbessern, während die H55-Läufer Reinhard Wieland und Michael Schalle wie am Vortag die Plätze zwei und drei belegten.
In den Elitekategorien siegten an beiden Tagen Sebastian Bergmann (SV TU Ilmenau) und Rieke Bruns (MTK Bad Harzburg). Bei den Wettkämpfen in Garmisch wurde erstmals in Bayern das berührungsfreie elektronische Stempelsystem "Air+" von SPORTident eingesetzt. Das System wurde allseits gelobt und hat die Erwartungen mehr als erfüllt. Gleiches gilt für die Wettkämpfe selbst. Bleibt zu hoffen, dass bald wieder ein nationaler Ski-OL-Wettkampf in Bayern stattfindet und dann auch mehr bayerische Teilnehmer am Start sein werden.
Text: Ralph Körner
Bilder: Jana Ropertz, Ralph Körner
Links:
Homepage der Veranstaltung: www.ol-bamberg.bplaced.de/Ski-OL-2014-Garmisch.htm